Auszeichnung des Rates für Nachhaltige Entwicklung – Projekte auch im Osnabrücker Raum – Uni Osnabrück beteiligt
Klimawandel, Flächenkonkurrenz, Verlust biologischer Vielfalt: Die Kommunen in Deutschland sehen sich aktuell vielen Prozessen ausgesetzt, die eine immer stärkere Dynamik entfalten. Städte, Gemeinden und Landkreise sind hier gefordert, zukunftsgerechte Lösungen zu finden, die verschiedene Interessen und Herangehensweisen zu integrieren. Die zehn Kommunen im Projekt überzeugten die Fachjury gemeinsam mit ihren Partnern von Universitäten und aus der Zivilgesellschaft unter Leitung des Wissenschaftsladen (WILA) Bonn in der Kategorie „kreative Kooperationen“. Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit steht die Erprobung von innovativen Wegen, wie Kommunalverwaltungen kooperativ mit Unternehmen, aber auch Vereinen, Schulen und anderen Gruppen die Gewerbegebiete nachhaltig weiterentwickeln können. Dies soll zu mehr Aufenthaltsqualität, mehr Natur im Gebiet und einer besseren Anpassung an die Folgen des Klimawandels führen.
Zusammen wurden bereits Parkplätze entsiegelt, Bäume gepflanzt, Nisthilfen errichtet und Dach- und Fassadenbegrünungen angestoßen. Zudem gründeten sich Unternehmensnetzwerke, die sich in Zukunft eigenverantwortlich für die nachhaltige Weiterentwicklung „ihres Gewerbegebiets“ engagieren. Auch konnten die Beteiligten eine stärkere verwaltungsinterne Vernetzung und damit eine Stärkung des Themas in den Kommunen erreichen.
„Die Beteiligung der Arbeitsgruppe Humangeographie mit wirtschaftsgeographischem Schwerpunkt der Universität Osnabrück an dem Projekt ‚Grün statt Grau‘ besteht besonders in der Begleitung der Unternehmen und Kommunalverwaltungen bei der Gestaltung der Beteiligungsprozesse. Dabei untersuchen wir, welche die zentralen Motivationen der Unternehmen für nachhaltiges Handeln sind. Auch werden Kriterien für nachhaltige Gewerbegebiete aus den Projekterfahrungen erarbeitet, um einen Transfer der Erkenntnisse in weitere Gewerbegebiete zu erleichtern. Wir freuen uns besonders, dass für das Projekt als Transferkommunen neuerdings in unmittelbarer Nähe auch Lengerich und Wallenhorst gewonnen wurden“, so Prof. Dr. Martin Franz vom Institut für Geographie.
Projektleiterin Dr. Anke Valentin vom WILA Bonn erläutert zudem: „Uns geht es darum, Kommunen zu motivieren, die Begrünungspotenziale im urbanen Raum auszuschöpfen, aber eben auch die Strukturen dafür zu schaffen, dass der Umgestaltungsprozess nach Projektende weitergeht.“Weitere Tipps zum nachhaltigen Handeln für Unternehmen und Kommunen gibt es auf der Projektwebseite unter: www.gewerbegebiete-im-wandel.de